Interview: Martin Niederkofler
„Eine Mischung aus Erdbeere, Apfel, Kiwi und Banane“
Er hält Humor für ein Lebenselixier und will nicht aufhören, von einem Job als Buschpilot in Kanada zu träumen. Was ihn außerdem mit einem Waschbären verbindet, erzählt uns Martin Niederkofler, SiMedia Sales Manager eAssistant, im Geburtstags-Interview.
SiMedia: Lieber Martin, alles Gute zum Geburtstag und danke, dass du dich zu diesem Interview bereit erklärst! Dann wollen wir gleich mit einer klassischen Frage loslegen: Woran denkst du als Erstes, wenn du am Morgen aufwachst?
An eine gute Tasse Kaffee, an einen herrlichen Sonnenaufgang, an meine Frau und meine Kinder, an das, was der Tag wohl bringt, an andere Menschen, … es kommt drauf an. Meine Gedanken wechseln sich immer ab, was auch gut so ist. Immer nur an dasselbe zu denken, würde mich frustrieren.
Bist du eher ein Morgen- oder ein Abendmensch?
Ich bewundere das Singen der Vögel am Morgen … Eine wirklich bewundernswerte und vor allem eine uneigennützige Energieleistung, von der ich mir manchmal eine Scheibe abschneiden möchte. Ob ich ein Morgen- oder Abendmensch bin, kann ich nicht sagen. Musikalisch bin ich auch manchmal am Abend unterwegs und dort schaffe ich es grad noch bis 23 Uhr – dann muss ich aber wirklich ins Bett.
Dein bester Freund/Deine beste Freundin muss dich mit drei Wörtern beschreiben. Welche sind das?
Direkt, unterstützend, motivierend
Glaubst du an das Schicksal?
Ich glaube, dass das, was einem im Leben widerfährt, nicht immer rational „begreifbar“ ist, aber dennoch einen Sinn hat. Auch wenn dieser Sinn erst viel später erkennbar ist und von uns selbst verstanden wird.
Bist du ein Gefühls- oder ein Kopfmensch?
Vom Sternzeichen her bin ich Waage. Gefühl und Kopf halten sich bei mir die Waage. Je nach Situation entscheide ich dann, was mehr Gewicht erhalten soll.
Welches Buch sollte man gelesen haben?
Ich maße mir nicht an, das pauschal zu sagen. Ich denke, es ist viel wichtiger, dass man überhaupt liest und seinen Horizont damit erweitert.
Meer oder Berge? Welcher Urlaubstyp bist du?
Meine Wurzeln kann ich nicht verleugnen: Ich bin ein „Bergmensch“. Der weite Ozean fasziniert mich auf eine andere Art und Weise, ich kann dort gut für ein paar Tage entspannen, wenn es nicht in Jesolo oder an ähnlichen Orten sein muss. Direkt im oder auf dem Wasser, habe ich aber unglaublichen Respekt vor den Tieren im Meer, vor der Kraft des Wassers und vor all dem, was wir noch gar nicht über diesen Lebensraum wissen.
Was magst du an anderen Menschen?
An anderen Menschen mag ich eine lebensbejahende, authentische Ausstrahlung und Lebenseinstellung, die mich neugierig macht, hinter die Fassaden zu schauen. Meistens verbergen sich dahinter wirklich interessante Geschichten.
Was ist wichtiger: Theorie oder Praxis?
Für mich gehört beides zusammen. Ein theoretischer Hintergrund, den man in der Praxis dann überprüfen kann – ich denke, damit ist man recht gut unterwegs. Viele Denkansätze, müssen zuerst schließlich mal theoretisch durchdacht werden, bevor sie in der Praxis getestet werden können und umgekehrt. Beide „Felder“ befruchten sich demnach gegenseitig.
Wie alt wärst du gerne für immer?
Spannende Frage: Ich denke, jedes Alter hat seinen Reiz. Wenn man in Richtung „ein halbes Jahrhundert“ voranschreitet, wird man durch die Lebenserfahrung in vielen Fällen gelassener. Das ist entspannend und der Vorteil des Alters. Aber für immer ein gewisses Alter haben? Nein, danke! Irgendwann ist es dann auch genug… und das ist gut so.
Welche Regel für dich selbst hast du, die du niemals brechen würdest?
Eine Grundregel lautet, meinen Organismus nicht mit körperfremden Substanzen dermaßen zu belasten, dass ich die Kontrolle über Verstand und Körper verliere.
Das ist auf jeden Fall eine gute Regel. Wahrscheinlich allerdings nicht immer leicht einzuhalten. Aber machen wir weiter: Ist es in Ordnung, etwas Falsches zu tun, wenn es nie jemand herausfinden wird?
Ich denke, jeder von uns trägt einen moralischen Kompass in sich, der sich durch bestimmte Erfahrungen, Situationen oder Umstände im Leben ändern kann und dann dazu führt, dass die Kompassnadel in eine „falsche“ Richtung ausschlägt. Was ist aber falsch und richtig? Wesentlich ist doch viel mehr, das eigene Tun dessen Folgen bewusst und ehrlich zu reflektieren: Wenn sich mein Tun für die anderen als „falsch“ herausstellt, weil es ihnen emotional oder materiell schadet, dann ist es das Gebot der Stunde –auch wenn es möglicherweise sehr schwer fällt - die eigene Kompassnadel neu auszurichten und seinen Fehler einzugestehen, auch wenn es nie jemand herausfinden würde.
Martin im Geburtstags-Speed-Interview
Wonach bist du süchtig?
Puh, … ich habe eine Reihe von Lastern. Die behalte ich lieber für mich.
Dann kommen wir lieber zu den positiven Seiten. Wie gut kannst du kochen und was ist deine Spezialität?
Mit zehn oder elf Jahren wollte ich mal Koch werden. Ich esse gerne und gut, verwöhne meine Familie, wenn ich mir die Zeit nehme, auch gerne mal mit hausgemachten Pressknödeln und Krautsalat.
Das klingt lecker! Bleiben wir im kulinarischen Bereich: Wenn du drei ganz besondere Menschen zum Essen einladen könntest, welche wären das?
Besonders sind wir doch alle, oder? „Meinen“ Fragenkatalog an Gott und die Welt würde ich gemeinsam mit meiner Frau bei einem Essen gerne mit dem Dalai Lama und der Naturforscherin Jane Goodall „durchkauen“. Aber es gibt so viele spannende Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Szenen, die „Wahl“ fällt mir daher schwer.
Nicht nur, aber auch beim Essen: Hast du schlechte Angewohnheiten, über die du uns berichten möchtest?
Nägelkauen. Versuche ich mir schon seit Jahren abzugewöhnen. Bis dato eher erfolglos.
In welches Land würdest du am liebsten gleich morgen verreisen?
Spontan fällt mir ein: in den Oman.
Für welche 3 Dinge bist du am dankbarsten?
Gesundheit, Freiheit, Familie.
Deine beste Entscheidung bisher, beruflich gesehen?
In mehreren Unternehmen verschiedene Erfahrungen zu sammeln, die mich persönlich bereichert haben. Immer wieder aufbrechen, um neue Ufer zu erkunden – das hält geistig und körperlich fit.
Welches Lebensmittel wärst du, wenn du eines wärst?
Ich wäre eines, das süß und sauer zugleich schmeckt, damit es dem oder der Genießer/in einen richtigen Energieschub gibt. Gleichzeitig leicht verdaulich und ganzjährig verfügbar. Eine Mischung aus Erdbeere, Apfel, Kiwi und Banane.
Wie oft am Tag schaust du auf dein Handy?
Ich habe es nahezu immer auf „lautlos“, daher nicht so oft, aber vermutlich immer noch zu oft. Am liebsten wäre mir, ich bräuchte keins, Stichwort: „digital detox“.
Wobei verbringst du eindeutig zu viel Zeit?
Am Computer.
Welcher war dein Traumberuf, als du ein Kind warst?
Da gab es viele Berufe, vom Sportler bis hin zum Hubschrauber-Pilot und Schlagzeuger. Manchmal träume ich immer noch davon, ein „Busch-Pilot“ in den Weiten Kanadas zu werden. Träume dürfen niemals sterben.
Und dein liebstes Schulfach?
Das war ganz abhängig vom Lehrer oder der Lehrerin. Beispielsweise kann ich mich noch gut an Herrn Untergassmair, meinen Stenografie-Lehrer in der KLA, erinnern. Bei ihm war in diesem Schuljahr „Steno“ eines meiner Lieblingsfächer.
Welches Weihnachtsgeschenk hat dir als Kind am meisten Freude gemacht?
Wenn ich den Christbaum schmücken durfte und es am Abend ruhig und ohne große Hektik innerhalb der Familie zuging.
Wahrlich ein großes Geschenk. Für was begeisterst du dich so sehr, dass du alles andere vergisst?
Gute Gespräche, Beisammensein in der Familie, gutes Essen, Musik, Sport.
Was bringt dich immer zum Lachen?
Wenn ich am Morgen in den Spiegel blicke und Züge eines Waschbären an mir beobachte, wenn ich also mich selbst und auch andere auf die Schippe nehme. Ab und zu streue ich auch eine Prise schwarzen Humor in einen Dialog, um einfach auf den Boden der Realität zu kommen, denn wir denken ja häufig, dass wir unfehlbar und unsterblich sind. Mich bringen auch zum Lachen: „Gute“ Komiker oder diesbezügliche Sendungen, in denen der Humor (ein wichtiges Lebenselixier) nicht zu kurz kommt.