Uns allen sollte eines klar sein: So wie es war, das Leben, wird es vermutlich nie wieder sein. Und das gilt auch und vor allem für das Reisen. Jede Art von Wandel beginnt als verändertes Muster von Erwartungen und Wahrnehmungen. Bezogen auf die Realität der Tourismusbranche sind das veränderte Wahrnehmungen des Reisens in seiner Gesamtheit sowie spezifische, mitunter völlig neue Erwartungen, die Gäste an ihre Gastgeber inklusive Infrastrukturen und Destinationen haben.
Diese Erwartungen und Wahrnehmungen befinden sich derzeit, ausgelöst durch die Corona-Krise, im radikalen Wandel. Wenngleich der Mensch, wie es die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat, nur allzu gerne und recht leicht in alte Muster zurückfällt, sobald der Alltag wieder Einzug hält. So ist auch in Anbetracht dieser Krise davon auszugehen, dass die Reiselust der Menschen nicht bloß zurückkehren, sondern der Drang, das Versäumte nachholen zu wollen, umso ausgeprägter sein wird. Denn: Das Erkunden und Umherstreifen hat der Homo Sapiens in den Genen. Es wird also definitiv einen Tourismus nach Corona geben. Es wird aber ein anderer sein.
Der begehrteste nachhaltige Lebensraum in Europa
Südtirol hat sich bereits vor der weltweiten Ausbreitung des COVID-19-Virus aufgemacht, der „begehrteste nachhaltige Lebensraum in Europa“ zu werden. Ein kühner Gedanke, schon klar. Aber auch eine sinn- und identitätsstiftende Mission, die unserem Land nach der Bewältigung der Krise zugutekommen wird. Und zwar in einem Ausmaß, wie wir es uns bisher noch nicht auszumalen vermochten. Die Erwartungen unserer Gäste an Reinheit und Gesundheitspflege gewinnen derzeit nämlich massiv an Bedeutung. Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden in diesem Zusammenhang zu Hygienefaktoren („Green Holidays“) – begleitet von einem verstärkten Bedürfnis nach Sicherheit, systemischer Funktionalität und harmonischer Intaktheit. Buffets werden vermutlich verschwinden - zumindest vorübergehend -, "Room Dinners" hingegen das neue Normal werden. Auch im Wellness-Bereich wird es einschneidende Änderungen geben. Gesichtsmasken, Schutzglaswände und Sicherheitsabstände werden noch lange Teil des beruflichen Tagesgeschäfts sein.
Darüber hinaus werden Gäste, die uns besuchen, ein verstärktes Verlangen nach realer, physischer Nähe und unmittelbaren, echten und nicht virtuellen Erlebnissen in der Gemeinschaft verspüren. Südtirol bietet hierfür die beste Bühne. Zeitgleich wird sich ein Teil der Gäste nach Entspannung sehnen, seinem unabhängigen „Ich“ nacheifern wollen – bei all dem verordneten „Wir“ der vergangenen Wochen.
Diese veränderten Bedürfnisse und Erwartungen sind es, die zu einer Weiterentwicklung des touristischen Dienstleistungsangebotes führen werden – und zwar über die bekannten Kernleistungen von Tourismustreibenden hinaus. So denken wir beispielsweise an hochwertige und differenzierende Angebote wie gesundheitsvorsorgende und hygienische Sorglospakete, besondere Lernprogramme für Kinder nach Wochen des verordneten Hausunterrichts oder aber auch Leistungsangebote, die helfen, die Beziehungsschäden, die Paare und Familien in der Zeit der Quarantäne erlitten haben, nachhaltig zu heilen.
Anforderungen, die zur wichtigen Währung, zu mitunter noch nie dagewesenen Must-haves im „Kampf“ um Gäste werden. Ein Wettkampf, der sich aller Voraussicht nach in der ersten Zeit nach der Krise auf den Südtiroler Raum beschränken („Südtirol urlaubt in Südtirol“) und erst später auf nationales und internationales Gebiet ausweiten wird. Auch das ein Umstand, der – parallel zur Stärkung des Online-Direktvertriebes, der Optimierung betriebsinterner Prozesse sowie der Anpassung der eigenen (Krisen)Gästekommunikation – in unserer Produktentwicklung von heute eine zentrale Rolle spielt, um für morgen gerüstet zu sein. Welche neuen Möglichkeiten im Kampagnen- und Portalmarketingbereich das sein werden, die wir euch zukünftig als Hilfsmittel im Umgang mit den Herausforderungen veränderter Gästebedürfnisse bieten werden, das verraten euch unsere Expert*innen in einem persönlichen und unverbindlichen Beratungsgespräch.